1335 Wolfskuhlen wird Moerser Lehen

 

Quelle: Heimatkalender Kreis Moers 1954, Autor Richard Verhuven, Hülserberg

-bereitgestellt von Marcus Cox-

 

Burg Wolfskuhlen 1645

Das Rittergut Wolfskuhlen
bei Budberg und seine Besitzer

Südlich, von Rheinberg, zwischen Budberg und Rheinkamp, liegt, von Waldungen umgeben, der alte Rittersitz Wolfskuhlen. Von der ehemaligen Burganlage mit ihren wehrhaften Mauern und Türmen sind heute keine sichtbaren Spuren mehr vorhanden. An ihrer Stelle erhebt sich ein um 1800 aufgeführtes stattliches dreistöckiges Herrenhaus, über dessen Haupteingang, zu dem eine breite Freitreppe führt, sich das Wappen der freiherrlichen Familie von Wevelinghoven-Sittert befindet. Eine Erweiterung des Schlosses an der Südseite erfolgte vor etwa fünfzig Jahren, wo über dem Eingang das vereinigte Wappen von Büllingen-Wevelinghoven angebracht wurde. Von der früheren, das Schloß umgebenden doppelten Grabenanlage sind nur noch dürftige Reste vorhanden, die durch die Senkung des Grundwassers ganz ausgetrocknet sind. Die Größe des Gutes, die 1876 noch mit annähernd tausend Morgen angegeben wurde, beträgt gegenwärtig noch etwa vierhundert Morgen oder hundert Hektar.
Wolfskuhlen war ein moersisches Lehen und ursprünglich in dem Besitz eines gleichnamigen Geschlechtes. Am 30. Aug. 1335 kaufte Graf Theodorich von Moers (Graf Dietrich IV. von Moers, Anm. des Seitenbetreibers) von seinem Neffen Arnold von Arscheid (Ritter des Deutschritterordens, Arnold ist nicht der Neffe des Grafen von Moers, sondern der Neffe seiner Ehefrau Margarethe von Isenburg = Anm. des Seitenbetreibers) dessen Belehnungsrecht von mehreren Gütern in Niederbudberg, die von verschiedenen Edelleuten als Lelien getragen wurden. Zu letzteren gehörte auch Dietrich von Wolfskuhlen. Erstmalig wird ein Ritter Heinrich von Wolfskuhlen in einer Vertragsurkunde vom 11. August 1292 zwischen dem Grafen Dietrich von Kleve und Dietrich Herrn zu Moers genannt. Er kommt nochmals in Urkunden von 1294 u. 1302 vor. 1335 führen die Moerser Lehnsregister Dietrich von Wolfskuhlen an, der in demselben Jahre mit dem Gut belehnt wurde. In einer Fehdeansagung des Kölner Erzbischofs Friedrich an die Stadt Duisburg vom Jahre 1388 wird ein Berthold von Wolfskuhlen genannt. Am 18. Juni 1449 belehnte Graf Vinzenz von Moers den Ritter Elbert oder Albert von Wolfskuhlen mit Wolfskuhlen und dem Beerenbroich. Eine weitere Belehnung erfolgte 1452. Ein Mitglied der Familie, vermutlich eine Schwester oder nahe Verwandte Elberts, Agnes von Wolfskuhlen, lebte im Kloster St. Barbara in Rheinberg. Nach einer Beurkundung vom 17. März 1450 hatte sie dem Konvent eine Katstelle mit zwei Morgen Land in dem Braick auf dem Raede zugebracht. Mit Bernhard von Wolfskuhlen, der 1503 die Belehnung erhalten hatte, starb das Geschlecht in männlicher Linie aus. Er hat, wie es scheint, nur Töchter hinterlassen, zu denen wohl die in den Jahren von 1523 bis 1560 als Meisterin und Äbtissin in der Abtei Meer genannte Adelheid von Wolfskuhlen gehörte. Nachfolger auf Wolfskuhlen wurde Bernhards Schwiegersohn, Adam von Hambroich, der am 17. April 1542 die Belehnung empfing.
Die Familie von Hambroich stammt aus Rheinberg. Bereits im 13. Jh. auftretend, kommt sie für die Folge oftmals in den kölnischen und moersischen Urkunden vor. Als Stammgut der Familie wird der Hof Hambroich bei Rheinberg angegeben, der schon früh in ihrem Besitz war. Sie führt im Wappen einen rechts steigenden Löwen, der sich auf dem Helme wiederholt. Durch die Heirat des Adam von Hambroich mit der Erbin von Wolfskuhlen erhielt dieser Besitz einen ansehnlichen Zuwachs, indem durch von Hambroich die Wind- und Wassermühle bei Cassel und das Gut auf dem Meer zu Baerl, womit 1495 ein Vorfahre Adams, Georg von Hambroich, belehnt worden war, an Wolfskuhlen kamen. Auf Adam von Hambroich folgte dessen Sohn Georg, dem 1575 die Belehnung mit Wolfskuhlen, der Wind- und Wassermühle zu Cassel, dem Voltshof, bei Niederbudberg, dem Meermannshof zu Baerl und vier Hufen an der Hees zuteil wurde. Diese Belehnung wurde 1580 erneuert. Im Besitz folgte Georgs Sohn Adam, der 1613 belehnt wurde. Die Familie ist in mehreren Generationen auf Wolfskuhlen seßhaft gewesen. Erb- und Familienangelegenheiten hatten im Laufe der Zeit einen mehrmaligen Wechsel in der Belehnung zur Folge, wobei der Besitz verschiedentlich, belastet wurde. Am 10. Februar 1723 erhielt der Obrist Lambert Jost von Hambroich, der 1713 mit Wolfskuhlen belehnt worden war, die Genehmigung zum Verkauf des Gutes, das dann bald darauf mit dem dazu gehörenden Besitz an den Hofrat Peter Ortmans veräußert wurde. Zwischen Verkäufer und Ankäufer kam es über die Zahlung des Kaufpreises zu unangenehmen Auseinandersetzungen. Am 10. April 1725 erschien der Obrist von Hambroich mit etwa sechs Mann auf dem Schlosse und jagte die Knechte, Mägde und Bauern fort, weil ihm der Ankäufer Ortmans den Rest des Kaufpreises nicht bezahlt habe. Vom Moerser Landgericht wurde daraufhin Herrn von Hambroich angedroht, bei Strafe von 500 Reichstalern dem Ankäufer das Gut und dessen Zugang nicht weiter zu sperren; von Hambroich ließ sich jedoch durch die Drohung nicht beeinflussen und hielt das Schloß auch weiterhin besetzt. Moersischerseits erfolgte nun die Anordnung, die im Fürstentum Moers gelegenen Güter des Obristen mit Beschlag zu belegen; von Hambroich sollte ausgewiesen und der Käufer Ortmans wieder in den Besitz des Gutes gesetzt werden. Am 11. Juni begab sich der moersische Hofrat von Flodroff mit dem Archivar Mönnich nach Wolfskuhlen. Sie trafen dort niemand an. Der Obrist von Hambroich war nach Moers gefahren, und die Knechte waren auf dem Felde beim Kleemähen beschäftigt. Im Hause selbst war nur eine Magd. An der Haus- und Küchentüre fanden sie eine geladene Flinte nebst zwei Pistolen und in einem anderen Gemach eine Muskete. Zunächst wurde die Magd aufgefordert, sich von dem Schloß zu entfernen. Im Auftrag des Käufers wurde dann dessen Besitzergreifung durch den Notar Hagenberg durch Aufschließen der Türen, Übernahme der Schlüssel, Anziehen und Ausgießen des Feuers und Auf-und Niederlassen des Haels vorgenommen. Dem Halfmann (Pächter) Heinrich Berns wurde aufgegeben, die Pacht künftig nur an Ortmans zu zahlen. Inzwischen war der Obrist v. Hambroich von Moers zurückgekehrt. Er fuhr mit seinem Wagen bis vor die Zugbrücke, die er aufgezogen fand. Er verlangte, daß ihm diese als Herr von Wolfskuhlen niedergelassen würde. Von dem Notar Hagenberg wurde ihm zur Antwort gegeben, daß Ortmans jetzt Besitzer sei, wie ihm doch wohl aus dem Urteil der Lehnskammer bekannt sei. Hierauf gab von Hambroich höhnisch die Antwort: „Tut, Tut, König und Lehnskammer", worauf er sich dann nach Rheinberg. begab, um von dort aus seine Rechte weiter wahrzunehmen.
Der Hofrat Peter Ortmans ist nur wenige Jahre im Besitz von Wolfskuhlen gewesen. Vier Jahre später erwarb Johann Peter von Raesfelt das Gut für seinen Bruder Anton. Auch die Familie von Raesfelt war nicht lange auf Wolfskuhlen. In den folgenden Jahrzehnten werden die Familien von Lauwick und von Diest in Verbindung mit dem Gute genannt. Am 16. November 1789 kam Wolfskuhlen durch Kauf an den Freiherrn Joseph Anton von Wevelinghoven-Sittert. Der Kaufpreis betrug 19 800 Rtlr.
Die Familie v. Wevelinghoven zählt zu dem rheinischen Uradel. Sie kann ihre Ahnenreihe, in der sich bedeutende weltliche und geistliche Würdenträger befinden, bis in das 12. Jh. nachweisen. In bunter Reihenfolge wechseln Ritter, Grafen und Heerführer mit Abtissinen und hohen Prälaten. Das Geschlecht führt als Wappen im roten Schilde zwei silberne Querbalken, über dem Turnierhelm mit roter und silberner Decke einen blauen Schwanenrumpf, bei dem Kamm und Zunge golden sind. Schildhalter sind links ein Löwe, rechts ein Greif. Als Stammsitz der Familie wird die zwischen Hülchrath und Neuß gelegene frühere Herrschaft Wevelinghoven mit dem befestigten Schloß Leyental angeführt. Der im Laufe der Zeit vergrößerte Familienbesitz erstreckte sich über die Dörfer und Ortschaften Langwaden, Wyngarten, Zumbusch, Grebbe, Bergen, Mesdiede, Bracht, Born, Weide, Gresbend, über den Zoll auf der Maas zu Venlo und den Weiler Wevelinghoven in gen Sittard im Gelderlande. Die Familie, die in gräflichen und freiherrlichen Verzweigungen vorkommt, war in den kölnischen, jülichschen und geldernschen Ländergebieten verbreitet. Durch verschiedene Heiraten mit den derzeitigen Herrscherhäusern Hessen, Katzenellenbogen, Nassau, Schauenburg und anderen Dynastengeschlechtern hat sie mit diesen in verwandtschaftlichen Beziehungen gestanden. Nach der Überlieferung soll ein Ahnherr der Familie sich bereits im 9. Jh. im Münsterlande unter dem Bischof Richard durch Umsicht und Tapferkeit ausgezeichnet haben.
Christian I. von Wevelinghoven, wegen seines Mutes und seiner Kriegstüchtigkeit „der Tapfere" genannt, der um die Mitte des 12. Jhs. lebte, stiftete um 1145 die Prämonstratenserabtei Langwaden bei Wevelinghoven. Er nahm an den Kreuzzügen und an den Kämpfen gegen die Sarazenen teil. Ein Bruder Christians, Bernhard Graf von Wevelinghoven, war in den Jahren 1125-1141 Prälat der Abtei Werden. Von den Kindern Christians wurde eine Tochter, Kunigunde, Äbtissin am St. Quirinus-Stift in Neuß. Sie starb 1172. Nachfolgerin wurde ihre Schwester Sophia, unter deren Amtstätigkeit der Grundstein zu der noch jetzt bestehenden Münster- oder Quirinuskirche gelegt wurde. Stammherr der Linie von Wevelinghoven-Sittert ist Godener von Wevelinghoven, der zur Gemahlin Maria Christina von Sellersdorf hatte. Er trat 1379 als Friedensvermittler in den Streitigkeiten gegen den Grafen Otto von Tekelenburg wegen des befestigten Schlosses Rheda auf. Zu den vielen bedeutenden Persönlichkeiten in den folgenden Generationen zählt ein Sohn des Obristen Anton von Wevelinghoven und der Antonie von Watering, der Reitergeneral Johann von Wevelinghoven, der in spanischen und kaiserlichen Diensten stand. Am 6. Mai 1642 ernannte ihn Kaiser Ferdinand III. zum Baron und Bannerherrn des Reiches. Er. starb 1659 an den Folgen einer Verwundung, die er bei einem Angriff auf Valencienne erhalten hatte, und wurde in der Kirche St. Gudula zu Brüssel beigesetzt.
Carl Joseph Anton von Wevelinghoven-Sittert, der Ankäufer von Wolfskuhlen, war Ritter des Malteserordens.   

Unter ihm wurde der jetzige Schloßbau aufgeführt. Als Besitzer von Wolfskuhlen gehörte er in der altpreußischen Zeit bis 1794 der Ständevertretung im Landtag des Fürstentums Moers an. 1826 wurde er Abgeordneter der Ritterschaft auf dem Landtag zu Düsseldorf. Vier Jahre später ernannte ihn der König zum wirklichen diensttuenden Kammerherrn, wobei ihm der goldene Schlüssel mit dem Kammerherrn-Patent überreicht wurde. In dieser Stellung wurde ihm der ehrenvolle Auftrag zuteil, den Kammerherrndienst bei der Reise des Königs in die Rheinprovinz und bei dessen Zusammenkunft mit dem Kaiser von Rußland zu versehen. Er starb am 10. Mai 1835 auf Wolfskuhlen im Alter von 77 Jahren. Aus seiner Ehe mit der Freiin Maria Antonette Sigimunde Hubertine von Büllingen (gest. 17. Juli 1852) entstammten zwei Kinder, ein Sohn und eine Tochter. Beide blieben unvermählt. Der Sohn, Carl Florentin Mouritz Julius Cesar, geb. 15. November 1813, erhielt 1830 durch königl. Vergünstigung eine Stelle an der Ritter-Akademie zu Brandenburg. Er starb im Alter von 60 Jahren am 17. Oktober 1873. Seine Schwester, Caroline Theresia Henriette Amalia Julia Elekta (geb. 13. Dez. 1812) hat ihn noch lange überlebt. Sie starb im 9. April 1891. Mit ihr erlosch das alte Geschlecht, das mit der rheinischen Geschichte durch eine tausendjährige Tradition verbunden war. Laut Vermächtnis kam Wolfskuhlen mit dem dazu gehörenden Besitz an den Sohn eines Vetters der Erblasserin, an den Freiherrn von Büllingen zu Rath bei Vorst, der den Namen von Büllingen-Wevelinghoven annahm und die Wappen der beiden Familien vereinte.
Die Familie von Büllingen entstammt einer alten Kölner Patrizierfamilie. über ihre ältere Geschichte ist nicht viel bekannt. In den Kölner Urkunden wird 1575 ein Peter von Büllingen und seine Ehefrau Metgen angeführt. Matthias von Büllingen und Billgen vom Rait, Eheleute, die 1587 genannt werden, hinterließen einen Sohn Sebastian und eine Tochter Margaretha. Eine zusammenhängende Geschlechtsfolge läßt sich aber erst nach 1600 nachweisen, die mit Hermann von Büllingen und dessen Ehefrau Anna Türnichs beginnt. Unter seinen Nachfolgern begann der Aufstieg des Geschlechtes, dessen Mitglieder in kurzer Zeit zu hohen Würden gelangten. Hermann Joseph von Büllingen, Doktor beider Rechte und Syndikus der Stadt Köln, nahm 1697 als Gesandter an dem Ryswyker Friedensschluß teil. Er war kurpfälzischer Geheimrat und Hofkammerdirektor des niederrheinischen und pfälzischen Kreises. Seine Gemahlin war Anna Maria von Bourel. Er starb zu Düsseldorf am 11. März 1709. Seine beiden Söhne Franz Ignatz und Hermann Joseph wurden durch den Kaiser Karl VI. am 22. Mai 1724 in den Adelsstand erhoben. Außergewöhnlich ist die Zahl der Familienmitglieder, die sich im 18. Jahrhundert dem geistlichen. Stande gewidmet haben, zu denen der am 24. April 1774 zum Kommandeur des Malteser-Ordens gewählte Baron Franz Otto von Büllingen gehörte. Das Familienwappen zeigt einen in vier Felder geteilten Schild. Im oberen linken und unteren rechten Feld stehen auf einem grünen Hügel zwei aufrecht sich gegenüberstehende schwarze Löwen mit offenem Rachen, roten Zungen und doppelten Schwänzen, die mit ihren Pranken einen grünen Baum umfassen; eine Darstellung, die sich über dem Helm wiederholt. Im oberen rechten und unteren linken Feld befinden sich auf blauem Grund drei schräg übereinanderstehende goldene Ballen oder Kugeln.
Carl Florentin Felix Caspar Alfons Maria Hubert von Büllingen, der Wolfskuhlen durch Erbschaft erhielt, war der einzige Sohn des am 26. März 1890 auf dem Hause Kath zu Vorst verstorbenen Florentin Balthasar Alfons Carl Freiherrn von Büllingen und dessen Gemahlin Bertha Bernhardine Albertine Maria, Freiin von Eerde zu Eyll. Nach dem Ableben ihres Gemahls nahm die Mutter ihren Wohnsitz bei ihrem Sohn auf Wolfskuhlen, wo sie am 9. März 1908 im hohen Alter von achtzig Jahren verstorben ist. Carl Florentin von Büllingen, dessen Volkstümlichkeit als Besitzer von Wolfskuhlen und langjähriger Ehrenbürgermeister von Budberg noch in frischer Erinnerung ist, wie auch seine Gemahlin Eugenie Maria Henriette Clementine Gislaine, Gräfin du Monceau, die ihn überlebte und 1944 starb, waren allgemein bekannte und geachtete Persönlichkeiten. Von ihren drei Kindern waren zwei, eine Tochter und ein Sohn, früh verstorben. Erbin von Wolfskuhlen wurde die noch überlebende Tochter Emilie Chlothilde Josephine Gislaine, die sich am 3. Mai 1921 mit Rudolf Aloysius Blasius, Freiherrn von Loe, vermählte, aber bereits im Alter von fünfundvierzig Jahren am 9. April 1946 aus diesem Leben abberufen wurde. Gegenwärtiger Besitzer von Wolfskuhlen ist ihr ältester Sohn, Degenhard Freiherr von Loe, vermählt seit dem 2. April 1951 mit Huberta, Freiin von Lüninck zu Ostwig.
Von den Auswirkungen des zweiten Weltkrieges ist gleich vielen anderen Schlössern am Niederrhein auch Wolfskuhlen betroffen worden. Wenn auch das Schloß von Bomben- und Beschußschäden ziemlich verschont blieb, so wurde es doch durch die Geschehnisse in Mitleidenschaft gezogen. Von der Inneneinrichtung sind Möbel und Kunstgegenstände beschädigt und zum Teil abhanden gekommen. Zu bedauern ist der Verlust des Archives, das nicht nur Urkunden und Akten über das Schloß, sondern auch wertvolles genealogisches Material über die Geschlechter von Wevelinghoven und von Büllingen wie auch über eine Reihe ausgestorbener Geschlechter enthielt. Auch aus der auf dem Schlosse vorhandenen Bibliothek, die ältere und seltene Werke aufwies, sind wertvolle Bücher verschwunden.
Seit einigen Jahren hat die Bergwerksgesellschaft Rheinpreußen den größeren Teil des Herrenhauses für längere Jahre gemietet ünd es als Bergwerkslehrlingsheim für die Pattbergschächte eingerichtet. Bequeme, neuzeitlich eingerichtete Unterrichts-, Unterkunfts- und Erholungsräume wurden geschaffen und dienen der sich hier schulenden Jugend, die Schloß und Park belebt, als Stätte ihrer Berufsausbildung.
Benutzte Quellen: „Die Heimath" 1876. — Staatsarchiv Düsseldorf. — Dr. Keußen, Urkundenbuch. — Handschrift]. Nachrichten und Urkunden über Wolfskuhlen und die Familien von Wevelinghoven und von Büllingen.


Übrig geblieben von dem ehemalig prächtigen alten Rittersitz ist nur dieser traurige Rest.

 

Bildquelle: Lost Places

Schloss Wolfskuhlen / Rheinberg - Lost Place 360 (lost-places-360.de)