Itgens Taufe - oder die Verlässlichkeit der Angaben

 

 

Idgen oder Itgen, bzw. Ittgen Feltgen, deren Taufdatum und Taufort bekannt sind,

wurde diesen Informationen nach in Neukirchen geboren. Eine solche Feststellung 

ist jedoch bei Weitem nicht so verlässlich, wie es wünschenswert wäre.

Dass, was einzig als sicher gelten muss, ist eben nur der Ort der Taufe,

 

nicht jedoch zwingend der wirkliche Geburtsort.

 

Im Neukirchener Kirchenbuch ist eingetragen, dass Theis Feltgen sein

Töchterlein 1713 taufen ließ. Als Taufpaten sind in diesem Dokument

angegeben, dass Dederich Hüls, Merten Dorstman, Leen in gen Sittert,

Entgen Ramacher und Feyken Feltgens anwesend waren.

Nun war der Name Feltgen zweifelsfrei seit mindestens

1620 in Neukirchen vertreten und über die Herkunft der

Taufpatin Feyken Feltgens wissen wir nichts Näheres.

Sie könnte ebenso eine Kapellenerin, wie eine

Neukirchenerin gewesen sein.

 

Sicher ist auch, dass Itgens Vater 1720 in Neukirchen verstarb.

 

Aber:

 

Die Namen der anderen Paten deuten  massiv in Richtung Kapellen. 

 

Nun sollte man wissen, dass es auch in Kapellen einen Feltgenhof gab und gibt.

Dieser liegt kaum 200 Meter vom Hof Jaspers op Hüls entfernt. Und beide Höfe

liegen zwar dem Ortskern von Kapellen deutlich näher, als dem von Neukirchen.

Doch beide Kirchspiele, also Kapellen und Neukirchen cooperierten nachweislich 

sehr eng. Über eine Pastorenvakanz in Kapellen zu dieser Zeit ist nichts überliefert. 

Und im Fall einer Verhinderung des Pastors standen alternativ die Kirchenmeister

zur Verfügung, wenn der Pastor eine Taufe selbst nicht vornehmen konnte.

 

Wenn man den Taufeintrag zu einer Taufe, die von der Pastorenvertretung durchgeführt

wurde, eindeutig dem Schriftbild des dortigen Pastors zuordnen kann, ist das eben auch kein

Beweis für die Gegenwart dieses Pastos. Ein solcher hat dann halt den Eintrag später 

vorgenommen, da oft die "Krankheitsvertretung" des Schreibens überhaupt nicht 

mächtig war.

 

Doch es ist eben nicht gesagt, dass ein Vater, wie Theis Feltgen es nicht vorgezogen hat,

die Tochter (wenn dieser Umstand eingetreten sein sollte) von einem richtigen Pastor 

taufen zu lassen und Idgen dann in Neukirchen taufen ließ. Zumal der Ophüls-Hof

- genau genomen - ja zwischen Kapellen und Neukirchen liegt. 

 

Solche Dinge liegen leider im Dunkel der Geschichte

und sie zeigen die Schwierigkeiten, mitunter sogar eine der Grenzen

der Ahnenforschung auf.