Namensursprung
"Graman"
Der Name Graman leitet sich vermutlich ab von dem Umstand, dass der Hof ursprünglich im Besitz der Herren von Friemersheim war und von jenen in den Besitz der Grafen von Moers überging. Ab jener
Zeit (nach 1399) wurde der Hof "Graefmanshof" genannt und die Lehensnehmer deshalb "Graefmans" und später dann "Gramans".
Die Namensvariante „Graefmans“ hat sich im Laufe der Zeit und aus niederrheintypischen
prachökonomischen Gründen auf die Form „Gramans“, oder zwischenzeitlich bzw. parallel dazu auch „Grames“ abgeschliffen.
Es wird kolportiert, dass der erste Betreiber des Hofes, der dann Grafmanshof genannt wurde, ein "Kegel", also ein iligitimer Sohn des Grafen von Moers gewesen sein soll. ("Kind" = ehelich
/ "Kegel" = außerehelich)
Die Frage, ob der Übergang der Besitzung von Friemersheim an die Grafen von Moers alleine ein
ausreichender Grund für die Umbenennung zu „Graefmans“ gewesen ist, gibt Raum für Spekulationen. Der Name Vennikel für diesen Hof hat sich auch nach 1470 nicht verloren und verabschiedet. Der
Eigentumszuwachs der Grafen von Moers war ja beträchtlich und am Ende des Prozesses war nahezu jegliches Besitztum der Herren von Friemersheim, außerhalb des Ortes Friemersheim, an die Grafen von
Moers übergegangen. Das betraf dann folglich nicht nur den Hof Vennikel, sondern zahlreiche andere Höfe. Zu denen dürften dann auch alle
anderen Höfe in Kapellen gehört haben, die am Abschluss der ersten Besiedlungsphase vorhanden waren. Nach den Recherchen des Herrn Hermann Thelen waren das um das Jahr 1200 etwa 40 Höfe und
Katstellen. Es hätte also auch für die übrigen Höfe die Gelegenheit bestanden, diese auch nach dem Grafen von Moers (Grafmanshof) zu benennen, bzw. umzubenennen. Aber es war nur dieser eine
einzige und das legt nahe, dass an der Geschichte, die zu diesem Hof kolportiert wird, etwas dran sein kann.
Namensursprung "Vennekinne"
Als der Hof noch nicht im Besitz der Grafen von Moers war, war dessen Name "Vennikel", oder in den Ursprungsformen "vennekine " / "Fenikinne" (später "Fennekinne") in den Urbaren des Klosters Werden.
Dieser Hof stand also mit seinem ursprünglichen Namen Pate für diesen Teil Kapellens.
Zu diesen Namen gibt es unterschiedliche Deutungen:
Die eine geht in die Richtung „Venn“ und deutet auf die Flurbeschaffenheit „Sumpf“. Die andere bringt Vennekinne mit dem althochdeutschen „Feneh“ in Verbindung und damit zu der Pflanze Fenchel.
Über den 2. Wortteil sind nach meiner Kenntnis noch keine Untersuchungen vorgenommen worden, doch es scheint plausibel, dass man es durchaus mit dem Wort „Kinn“ in Zusammenhang bringen kann. Das
würde bedeuten, es handelt sich um eine Art von „Vorsprung“. Dieser "Vorsprung" könnte sich auf eine Windung des Moersbachs bezogen haben, an dem der Hof lag.
